Das BfArM hat einen Warnhinweis veröffentlicht, wonach die Suizidgefahr als mögliche Folge einer Depression unter Anwendung hormonaler Kontrazeptiva erhöht sein könnte (1). Dies erfolgte aufgrund der Risikobewertung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) (2), welche auf der Basis einer großen dänischen Registerstudie (3) initiiert worden war, die eine solche Assoziation festgestellt hatte. Ein Rote-Hand-Brief (4), unterzeichnet von den Zulassungsinhabern und Vertreibern hormonaler Kontrazeptiva in Deutschland, sowie eine Pressemeldung des German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG)(5) haben diesen Warnhinweis bereits kommentiert; hier soll die dänische Studie weitergehend diskutiert werden. Sollte tatsächlich eine Kausalität bestehen, so ist dieses Risiko in absoluten Zahlen extrem gering und muss in Relation zu dem hohen Nutzen einer sicheren Kontrazeption und deren Zusatznutzen (wie z. B. Reduktion von Ovarial-, Endometrium- und Kolonkarzinom) gesetzt werden.