Trotz bester medizinischer Versorgung Schwangerer steigt die Zahl der Frühgeburten in Deutschland (1). Etwa 75.000 der jährlich 850.000 Neugeborenen in der Schweiz, Österreich und Deutschland kommen zu früh zur Welt (2). Die Fortschritte in der neonatologischen Versorgung sind auch bei frühen Frühgeborenen (unter 28. SSW) mit einer verbesserten Überlebensrate verbunden. Dennoch versterben von den in der 22.Woche Geborenen noch 94,9 %, während die Mortalitätsrate bei in der 28. Woche geborenen Kindern nur noch bei 7,8 %liegt (3). In Anbetracht dieser beträchtlichen Differenzen kann auch die psychische Belastung der werdenden oder zu früh gewordenen Mutter nur in Abhängigkeit vom Gestationsalter sinnvoll betrachtet werden. Lehrbücher der Psychosomatik in Gynäkologie und Geburtshilfe weisen darauf hin, dass erhebliche seelische Belastungen der Mütter, seltener auch bei Vätern, mit der Frühgeburt assoziiert sein können (4, 5).