Ein Forschungskonsortium um die Charité – Universitätsmedizin Berlin sucht nach Wegen, starke Menstruationsbeschwerden junger Frauen  zu lindern. Nach Auskunft der Charité leiden circa neun von zehn Frauen unter starken Regelschmerzen. Wichtig sei unter anderem, Betroffene mit einem erhöhten Risiko für eine Endometriose frühzeitig zu identifizieren und zu behandeln.

Das aus Mitteln des Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses geförderte Projekt „Menstruationsschmerzen bei Mädchen und jungen Frauen“ (MeMäF) besteht aus zwei Versorgungsstufen: Zunächst sollen bundesweit 3.000 Teilnehmerinnen im Alter von 16 bis 24 Jahren die Projekt-App „period“ nutzen. In dieser Zyklus-App können die Nutzerinnen ihre Menstruation sowie begleitende Symptome erfassen. Zusätzlich finden sie medizinisches Fachwissen zu ihrem Zyklus sowie zu den Ursachen von Menstruationsschmerzen und kombinierte Behandlungsansätze. Nach einer dreimonatigen Nutzungsphase sollen App-Nutzerinnen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer Endometriose anhand der analysierten Daten identifiziert werden.

In der zweiten Versorgungstufe werden 220 ausgewählte Teilnehmerinnen im Endometriose-Zentrum der Charité durch ein interprofessionelles Team betreut. „Starke Menstruationsschmerzen sind nicht normal. Zu lange wurde Menstruierenden suggeriert, dass sie die Schmerzen ertragen sollen. Darunter wollen wir einen Schlussstrich ziehen“, sagte Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Charité.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt