Erkrankte mit hormonrezeptorpositivem (HR+), humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor 2-negativem (HER2-) metastasiertem Brustkrebs profitieren von Sacituzumab Govitecan – und zwar unabhängig davon, ob sie zuvor zwei oder mindestens drei vorangegangene Therapielinien erhalten haben.
Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Sacituzumab Govitecan richtet sich gegen den Tumor-associated calcium signal transducer 2 (Trop-2) auf der Oberfläche von Krebszellen. Zugelassen ist die Substanz unter anderem für Patientinnen mit vorbehandeltem HR+/HER2- metastasiertem Mammakarzinom.
In der Studie TROPiCS-02 erhielten 543 Betroffene mit metastasiertem HR+/HER2- Brustkrebs Sacituzumab Govitecan oder eine Behandlung nach Wahl des Prüfarztes.
Die Teilnehmenden waren zuvor mit mindestens einer endokrinen Therapie, einem Taxan und einem Inhibitor der Cyclin Dependent Kinase 4/6 behandelt worden. Insgesamt hatten sie zwischen zwei und vier vorangegangene Therapielinien für ihre metastasierte Erkrankung erhalten.
Bereits zuvor hatte das Antikörper- Wirkstoff-Konjugat das PFS signifikant gegenüber der Kontrollgruppe verbessert (Hazard Ratio [HR] 0,66; 95-%-Konfidenzintervall [KI] 0,53–0,83). Gleiches galt für das OS (HR 0,79; 95-%-KI 0,65–0,96). Die Sicherheit war akzeptabel.
In einer Post-hoc-Analyse wurden die Ergebnisse je nach Anzahl der Vortherapien verglichen (zwei vs. mindestens drei). PFS und OS verbesserten sich unter Sacituzumab Govitecan gegenüber der Therapie nach Wahl des Prüfarztes sowohl bei Personen mit zwei (HR 0,61; HR 0,82) als auch mit mindestens drei vorangegangenen Behandlungen (HR 0,72; HR 0,78).
Die klinische Benefitrate erreichte in Prüfarm vs. Kontrolle in der Gruppe von Erkrankten mit zwei Vortherapien 41 % vs. 25 %. Bei denjenigen mit mindestens drei vorangegangenen Linien beliefen sich die Raten auf 29 % vs. 20 %.
Die Rate an Grad 3/4 therapiebedingten Nebenwirkungen war ebenfalls unabhängig von der Anzahl der vorangegangenen Therapielinien (zwei: 71 % vs. 53 %; mindestens drei: 72 % vs. 66 %).
Quelle: Deutsches Ärzteblatt