Die Tradition der Genitalverstümmelung an Mädchen und Frauen geht einer neuen Untersuchung zufolge weltweit zurück.

In 26 von 30 betroffenen Staaten in Afrika, im Nahen Osten sowie in Südostasien nahm die Verbreitung der Tradition in den vergangenen Jahren ab, wie aus einer im Fachblatt PLOS Medicine (DOI: 10.1371/journal. pmed.1004061) veröffentlichten Erhebung hervorgeht. Demnach sind in den untersuchten Ländern 37 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren betroffen, bei Mädchen im Alter bis 14 Jahren sind es 8 %. 

Als Grundlage für die Erhebung dienten die Daten von insgesamt mehr als 400.000 Frauen und knapp 300.000 Mädchen. Die Zahlen sanken etwa in Äthiopien und in der Zentralafrikanischen Republik.

Die Autoren führen die Entwicklung neben gesetzlichen Verboten auch auf zunehmende Bildung und die Änderung sozialer Normen zurück. Eine Zunahme der Praktik verzeichnete die Studie allerdings für Frauen in Burkina-Faso, Somalia und Guinea-Bissau. Schlusslicht bei der auch als weibliche Beschneidung bekannten Prozedur ist der Erhebung zufolge Somalia. Dort waren im Jahr 2020 99,2 % der Frauen verstümmelt. Die Autoren um Stephen McCall von der Amerikanischen Universität Beirut schätzen, dass weltweit mindestens 100 Millionen

Quelle: Deutsches Ärzteblatt