In einer Metaanalyse wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsbehandlungen und Brustkrebsrisiko untersucht. Die allgemeine Analyse des Zusammenhangs ergab keine signifikante Erhöhung des Risikos.

Prinzipiell wäre ein Einfluss ovarieller Stimulationstherapie auf das Brustkrebsrisiko denkbar, da die Entwicklung von Brustkrebs mit der Östrogenbildung und -aufnahme zusammenhängt. In der Literatur ist dieses Thema jedoch umstritten. Viele Studien fanden keinen signifikanten Zusammenhang, in anderen wurde hingegen eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos insbesondere nach einer längeren Nachuntersuchungszeit festgestellt. Um diesen Zusammenhang unter der Einbeziehung aktueller Studien genauer zu untersuchen, haben Wissenschaftler eine Metaanalyse (doi: 10.1093/bjsopen/zrab149) durchgeführt.

Es wurden 25 Studien mit insgesamt 617.479 Teilnehmern in die Analyse einbezogen. Für die Bewertung des Risikos wurde das 95 % Konfidenzintervall (95 % KI) des Chancenverhältnisses gebildet (Odds Ratio, OR). Die Analyse ergab keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsbehandlungen generell und dem Brustkrebsrisiko (OR: 0,97; 95 % KI: 0,90–1,04). Auch nach einer Nachuntersuchungszeit von mehr als zehn Jahren wurde keine Erhöhung des Brustkrebsrisikos festgestellt (OR: 0,97; 95 % KI: 0,85–1,12).

Die Autoren führten zudem eine Untergruppenanalyse einzelner Behandlungsmethoden durch. Hier wurde zum einen untersucht, ob eine höhere Anzahl von in-vitro-Fertilisationsbehandlungszyklen ein höheres Brustkrebsrisiko begründen kann. Dabei wurde kein erhöhtes Risiko bei Frauen festgestellt, die sechs oder mehr Behandlungszyklen erhielten (OR: 0,92; 95 % KI: 0,73–1,16). Auch für die untersuchten ovariellen Stimulationstherapien wurde keine Erhöhung festgestellt.

Die Autoren schlussfolgerten, dass in der Metaanalyse kein signifikanter Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeitsbehandlungen und einem erhöhten Brustkrebsrisiko festgestellt werden konnte.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal