Die aktuelle Brustkrebsnachsorge ist meist auf klinische Untersuchungen und Mammografie begrenzt. In der SURVIVE-Studie werden nun Blutproben untersucht, um frühzeitig asymptomatische Fernmetastasen zu erkennen. Dadurch kann eine frühere zielgerichtete Therapie eingeleitet werden, was eine Verbesserung des Gesamtüberlebens ermöglichen könnte.

„Aktuell ist das primäre Ziel der Brustkrebsnachsorge, gut behandelbare Lokalrezidive früh zu entdecken. Nach Fernmetastasen wird in der Regel erst bei entsprechender Symptomatik gesucht – eine Empfehlung, die jedoch auf Studien basiert, die vor über 30 Jahren durchgeführt wurden“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKU.

Die SURVIVE-Studie wird im Leitzentrum in Ulm und in ca. 100 weiteren Zentren in Deutschland durchgeführt. Insgesamt werden 3.500 Patientinnen in die Studie eingeschlossen. Zusätzlich zur Standard-Nachsorge wird bei einer Patientinnengruppe das Liquid Biopsy Verfahren angewendet. Hierbei werden Blutproben auf Tumormarker sowie zirkulierende Tumorzellen (CTC) und zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) getestet. Sollten sich auffällige Befunde zeigen, wird eine diagnostische Bildgebung veranlasst.

Die Rekrutierung läuft voraussichtlich bis 2025. Für die Studie ist eine Dauer von 12 Jahren geplant. Die Fördersumme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beträgt mindestens 6,7 Millionen Euro. Angegliedert an die SURVIVE-Studie plant die Klinik zeitgleich Therapieinterventionsstudien, in denen Frauen mit auffälligem Bluttest aber ohne Nachweis von Metastasen in der Bildgebung zusätzliche Therapien erhalten können.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft