Phytoöstrogene wie die Isoflavone, speziell Genistein und Daidzein, binden an den α- und besonders an den β-Östrogenrezeptor, allerdings mit einer niedrigen Affinität, so dass der Verzehr von Isoflavon-haltigen Nahrungsmitteln bzw. Nahrungsergänzungsmitteln wie z. B. Soja oder Rotklee nur wenig Effekt hat. Es sei denn, dass bestimmte Bakterien im Darm des Menschen vorhanden sind, die die Fähigkeit haben, diese Isoflavone zu metabolisieren. Dabei entsteht Equol, welches vielfach stärker an die Östrogenrezeptoren bindet und das steroidale Östrogen z. T. ersetzen kann. Damit diese Hormonersatztherapie mittels Phytoöstrogenen wirksam ist, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein, nämlich der Verzehr von Isoflavon-haltiger Nahrung und die entsprechenden, Equol-produzierenden Bakterien in der Darmflora.Während in Asien beide Bedingungen gegeben sind, so dass die Frauen dort nur selten unter klimakterischen Beschwerden leiden, ist in Europa diese Möglichkeit einer Therapie mittels Nahrungsergänzungspräparaten weniger effizient.