Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in die Krebsprävention: Eine am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) durchgeführte Pilotstudie zeigt, dass KI-generierte Social-Media-Influencer gezielt Risikogruppen mit präventiven Botschaften erreichen – und das zu einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Werbekampagnen.
In der Pilotstudie entwickelten die Forschenden eine virtuelle Influencerin namens „Wanda“, die auf Instagram über fünf der wichtigsten vermeidbaren Krebsrisikofaktoren informiert: Rauchen, ungesunde Ernährung, übermäßige Sonnenexposition, Alkoholkonsum und HPV-Infektion. Mit einem Werbebudget von nur 100 Euro erreichte die Kampagne fast 10.000 Menschen. Die Studie untersuchte zwei verschiedene Werbestrategien – eine automatisierte Methode und eine gezielt auf Alters- und Interessenprofile abgestimmte Strategie. Während beide Strategien eine ähnliche Reichweite erzielten, gab es Unterschiede in den demografischen Gruppen: Die gezielte Methode erreichte überwiegend junge Erwachsene, während die automatisierte Strategie auch ältere Zielgruppen ansprach.
Die Forschenden sehen in KI-generierten Influencern großes Potenzial für künftige Gesundheitskampagnen. Weitere Studien sollen untersuchen, wie nachhaltige Kampagnen mit größerem Budget aufgebaut werden können und welche Rolle parasoziale Beziehungen – also das Vertrauen der Nutzer in virtuelle Influencer – spielen.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum