Die Endometriose gilt als eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Um die Versorgung der Betroffenen zu verbessern und die Auswirkungen der Erkrankung auf deren Lebensqualität frühestmöglich einzudämmen, seien eine strukturierte Versorgung und verstärkte wissenschaftliche Forschung essenziell, so die AG Endometriose der DGGG.
Mit ca. 40.000 Neuerkrankungen pro Jahr und aktuell etwa zwei bis vier Millionen Betroffenen in Deutschland zählt die Endometriose zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Die chronisch-entzündliche, estrogenabhängige Erkrankung betrifft etwa 10–15 % der Frauen im gebärfähigen Alter. Umso wichtiger ist es, den Blick auch über den Awareness-Monat für Endometriose hinaus auf die häufig unterschätzte Erkrankung zu richten. Dr. med. Sebastian Schäfer, 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Endometriose (AGEM) in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. hebt hervor: „Endometriose ist eine Volkskrankheit! Wir von der Arbeitsgemeinschaft für Endometriose in der DGGG e. V. setzen uns dafür ein, dass die Versorgung von an Endometriose erkrankten Personen sich stetig verbessert. Leidenszeiten von 10 Jahren oder mehr ohne Diagnose und gezielte Behandlung sind auch heute bereits nicht mehr notwendig.“
Eine Diagnose wird in vielen Fällen erst nach mehreren Jahren gestellt, was hauptsächlich an den im Anfangsstadium oft fehlenden organischen Befunden bei der gynäkologischen Untersuchung liegt. Um eine frühzeitige Diagnose sowie eine möglichst wirksame und flächendeckende Behandlung der Erkrankten gewährleisten zu können, sind eine strukturierte Versorgung in zertifizierten Einrichtungen (ambulant und stationär), interdisziplinäre Fortbildungsmöglichkeiten sowie eine verstärkte wissenschaftliche Forschung auf dem Fachgebiet essenziell.
Die Beschwerden, die mit Endometriose oder Adenomyose einhergehen, sind vielseitig: Inbegriffen sind hierbei starke Regelschmerzen, zyklische und azyklische Unterbauchschmerzen, aber auch zyklische Schmerzen beim Wasserlassen, Stuhlgang und/oder beim Geschlechtsverkehr. PD Dr. Stefanie Burghaus, Schatzmeisterin der AGEM, betont: „Endometriose ist mehr als „nur Regelschmerzen“ – sie kann langfristige Folgen für die Gesundheit, Lebensqualität und Fruchtbarkeit haben. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird! Dies kann helfen, Beschwerden zu lindern, Folgeschäden zu vermeiden und eine Schmerzchronifizierung zu verhindern.“