Wie erlebt eine Mutter die Geburt ihres Kindes – eingebettet im heutigen Klinikalltag? Wie sehen auf der anderen Seite die Geburtshelfenden ihre Arbeit während der Geburt? Solche Fragen ergründet das BMBF-geförderte Forschungsprojekt „MAM-Care“ der Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit der Universität Bonn und der Uniklinik Köln bereits seit Mai 2022.
Jetzt fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die zweite Projektphase mit circa 730.000 Euro für weitere zwei Jahre. Im Rahmen von MAM-Care nimmt die Bonner Nachwuchsgruppe in der Versorgungsforschung die Qualität der geburtshilflichen Versorgung in Deutschland aus der Sicht der Gebärenden und der Versorgenden unter die Lupe. Unter der Leitung von Prof. Dr. Nadine Scholten verfolgt es eine multiperspektivische Herangehensweise: Die Ergebnisse aus medizinischen Versorgungsdaten – etwa Kaiserschnittraten oder geburtshilfliche Interventionen – werden mit Befragungsdaten und qualitativen Interviews kombiniert analysiert. Mütter erzählen, wie sie Geburt und Betreuung empfunden haben, während ärztliche Geburtshelfer ihre Herausforderungen im Klinikalltag schildern. Insgesamt 1.102 Mütter, 875 ärztliche Fachpersonen und 1.373 Hebammen haben an der Befragung teilgenommen.
„In den ersten drei Projektjahren konnten wir bereits viel Wissen generieren und dabei aufzeigen, was in der Geburtshilfe in Deutschland bereits gut läuft, wo aber auch noch Möglichkeiten zur Optimierung wären“, sagt Prof. Scholten, die neuerdings die Forschungsstelle für Gesundheitskommunikation und Versorgungsforschung des UKB leitet und die Professur für psychosomatische und psychoonkologische Versorgungsforschung an der Universität Bonn innehat.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft