Eine internationale Umfrage unter 2.388 Personen mit bestätigter Endometriose zeigt, dass Ernährungsumstellungen und Nahrungsergänzungsmittel häufig zur Schmerzlinderung eingesetzt werden und für viele Betroffene wirksam sein können. Die Studie wurde von Forscherinnen und Forschern der University of Edinburgh und University College Cork durchgeführt und ist die bisher umfangreichste Untersuchung zu diesem Thema (DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2025.3152).
Laut den Ergebnissen haben 83,8 % der Befragten mindestens eine Ernährungsumstellung ausprobiert, während 58,8 % Nahrungsergänzungsmittel nutzten. Von denen, die ihre Ernährung angepasst haben, berichteten 66,9 % über eine Schmerzlinderung. Nahrungsergänzungsmittel führten bei 43,4 % der Anwenderinnen zu einer Verbesserung der Schmerzen.
Zu den häufigsten Ernährungsumstellungen gehörten die Reduktion von Alkohol (53,2 % berichteten über Schmerzlinderung), Gluten (45,4 %), Milchprodukten (45,2 %) und Koffein (43,4 %). Weniger verbreitet, aber dennoch wirksam, war die Low-FODMAP-Diät, die von 32,1 % der Anwenderinnen als hilfreich empfunden wurde. Unter den Nahrungsergänzungsmitteln war Magnesium am beliebtesten, wobei 32,3 % der Anwenderinnen eine Schmerzlinderung angaben.
Die Ergebnisse zeigten zudem, dass Teilnehmerinnen, die eine Verbesserung durch diese Maßnahmen berichteten, niedrigere Schmerzwerte angaben (Median 4,0 vs. 5,0 auf einer Skala von 0–10, p < 0,001). Allerdings wiesen die Forschenden darauf hin, dass nicht alle Ansätze für alle Betroffenen wirksam waren, was die individuelle Variabilität bei Endometriose unterstreicht.
Ein weiterer Aspekt der Studie ist, dass viele Betroffene Ernährungsumstellungen und Nahrungsergänzungsmittel eigeninitiativ und ohne professionelle Beratung ausprobierten – nur 21,5 % konsultierten eine Ernährungsfachkraft. Zudem traten bei 17,2 % der Teilnehmenden Nebenwirkungen auf, insbesondere bei restriktiven Diäten wie der Low-FODMAP-Diät. Die Autorinnen und Autoren betonen daher die Notwendigkeit weiterer Forschung und empfehlen, Ernährungsinterventionen möglichst begleitet und evidenzbasiert einzusetzen.
Die Studie hebt hervor, dass Ernährungsumstellungen und Nahrungsergänzungsmittel eine vielversprechende Ergänzung zur Schmerzlinderung bei Endometriose sein könnten, jedoch weitere Forschung erforderlich ist, um spezifische Empfehlungen zu entwickeln.