Um die Versorgung von Frauen mit Endometriose nachhaltig zu verbessern und die Versorgungslücke bei dieser Erkrankung zu schließen, entwickelt ein interdisziplinäres Konsortium unter der Leitung der Universitätsmedizin Halle ein innovatives Versorgungsmodell. „ENDO-EVE: Endometriose effektiv erkennen und koordiniert ganzheitlich therapieren“ widmet sich gezielt der Beschleunigung der Diagnose, der Verbesserung der Behandlungsqualität und der Entwicklung digitaler Begleitangebote.
Beteiligt sind die Endometriosezentren der Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen. Das Projekt wird vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit 5,9 Millionen Euro gefördert.
„Mit diesem Projekt wollen wir die Versorgung von Frauen mit Endometriose grundlegend verändern. Durch ein strukturiertes Behandlungsprogramm und den Einsatz digitaler Technologien möchten wir nicht nur die Diagnose beschleunigen, sondern auch den Leidensdruck der Patientinnen langfristig verringern“, erklärt Prof. Dr. Stephanie Wallwiener, Projektleiterin und komm. Direktorin der Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Universitätsklinikum Halle (Saale).
Das Projekt „ENDO-EVE“ verbindet innovative Ansätze in der Endometrioseversorgung: Gemeinsam mit niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen wird ein standardisiertes Diagnostik- und Überweisungsprogramm entwickelt, das es ermöglicht, Verdachtsfälle präzise zu identifizieren und Patientinnen gezielt an spezialisierte Endometriosezentren zu überweisen, wo ein personalisiertes, multimodales Behandlungsprogramm eingeleitet wird. Ergänzend dazu unterstützt eine App die Patientinnen während der gesamten Behandlung. Diese bietet edukative Inhalte zum Schmerzmanagement und zur mentalen Gesundheit, erfasst Patient Reported Outcomes und ermöglicht ein zeitnahes Feedback an das Behandlungsteam. In den Endometriosezentren stellen interdisziplinäre Teams aus GynäkologInnen, PsychologInnen und SchmerztherapeutInnen eine umfassende und koordinierte Therapie sicher, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen abgestimmt ist. Sie stehen bei Bedarf auch digital in der App als AnsprechpartnerInnen zur Verfügung.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft