Extreme Hitze, die durch den Klimawandel immer häufiger und intensiver wird, stellt eine wachsende Gefahr für die Gesundheit von Schwangeren und ungeborenen Kindern dar. Eine umfassende Analyse von Climate Central untersuchte die Temperaturen der vergangenen fünf Jahre (2020–2024) in 247 Ländern und 940 Städten weltweit. Dabei wurde die Häufung sogenannter „Pregnancy Heat-Risk Days“ – Tage mit extrem hohen Temperaturen oberhalb des 95. Perzentils – analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Klimawandel in 90 % der untersuchten Länder die Anzahl dieser Hitzetage mindestens verdoppelt hat. Besonders betroffen sind 78 Länder, in denen die Schwangeren jährlich mit einem zusätzlichen Monat solcher extremen Temperaturen konfrontiert sind. Zu den am stärksten betroffenen Regionen gehören die Karibik, Südostasien, Subsahara-Afrika sowie Zentral- und Südamerika. Viele dieser Gebiete sind durch eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsversorgung und fehlende Kühlmöglichkeiten gekennzeichnet, was die Risiken für Schwangere zusätzlich verschärft.
Die gesundheitlichen Folgen extremer Hitze sind weitreichend. Neben einem erhöhten Risiko für Frühgeburten und niedriges Geburtsgewicht können auch Bluthochdruck, Schwangerschaftsdiabetes und andere Komplikationen auftreten. Die Belastung durch extreme Temperaturen kann zudem die langfristige Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Laut Studien können bereits wenige Tage extremer Hitze während der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit für Frühgeburten erhöhen.
Besonders alarmierend ist, dass viele der am stärksten betroffenen Länder zu den wirtschaftlich schwächeren Regionen gehören, die ohnehin mit begrenzten Ressourcen und hoher Müttersterblichkeit zu kämpfen haben. Trotz ihres geringen Beitrags zu den globalen Treibhausgasemissionen tragen diese Länder die Hauptlast der Klimafolgen.
Die Analyse unterstreicht die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zur Minderung der Klimafolgen zu ergreifen und die Gesundheitsversorgung für Schwangere zu verbessern. Dazu zählen der Ausbau von Kühlmöglichkeiten, eine bessere medizinische Infrastruktur und gezielte Programme, um die Auswirkungen extremer Hitze zu minimieren.
Quelle: CLIMATE CENTRAL