Eine umfassende Analyse der letzten Jahrzehnte hat bedeutende Veränderungen im heterosexuellen Verhalten von Jugendlichen in westlichen Ländern aufgedeckt. Diese systematische Überprüfung von Literatur aus verschiedenen europäischen Ländern beleuchtet, wie kulturelle und soziale Entwicklungen das sexuelle Verhalten von Jugendlichen seit den 1980er-Jahren beeinflusst haben.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist die Verzögerung des ersten Geschlechtsverkehrs, die in den letzten Jahrzehnten beobachtet wurde. Diese Veränderung wird teilweise auf den Einfluss der Sexual Script Theory zurückgeführt, die beschreibt, wie kulturelle und soziale Szenarien das Verständnis und Verhalten in Bezug auf Sexualität formen. Die Theorie betont, dass Jugendliche durch gesellschaftliche Normen und Erwartungen beeinflusst werden, die sich im Laufe der Zeit gewandelt haben.
Die Studie zeigt, dass Unterschiede im Verhalten von Jungen und Mädchen stabil geblieben sind, wobei diese in südeuropäischen Ländern deutlicher ausgeprägt sind. Hier sind traditionelle Geschlechterrollen oft stärker verankert, was zu unterschiedlichen sozialen Erwartungen führt. Gleichzeitig haben soziale und technologische Veränderungen, wie der Einfluss von HIV/AIDS und der Aufstieg sozialer Medien, sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die sexuelle Sozialisation. Diese Faktoren haben zu einer stärkeren Sensibilisierung für sichere Praktiken geführt, bringen aber auch neue Herausforderungen wie Sexting mit sich.
Die Autoren betonen die Notwendigkeit, die Vielfalt heterosexueller Verhaltensweisen und die damit verbundenen emotionalen Erfahrungen in zukünftigen Forschungen weiter zu untersuchen.