Entscheidend für den Erfolg bei der Behandlung kranker Menschen ist nicht der Ort, an dem sie nachts schlafen. Daher begrüßen wir grundsätzlich die Ambulantisierung in der Medizin, die dazu führt, dass unsere Patientinnen und Patienten effektiv in ihrem privaten Umfeld behandelt werden können. Entscheidend ist aber, dass im Rahmen der Behandlung alle Bedürfnisse befriedigt werden, die zur Gesundung erforderlich sind. Denn nur, wenn eine ambulante Behandlung die Bedürfnisse der Kranken genauso befriedigt und die gleichen Ergebnisse erzielt wie die stationäre Behandlung (vergleichbare Erkrankung, Stadien, Patientinnengruppen usw. vorausgesetzt), ist sie tatsächlich eine Fortentwicklung hin zu einer steten Verbesserung des Gesundheitswesens. Voraussetzung dafür ist, dass bei der Ambulantisierung nicht nur die Kernleistung, die sogenannte OPS, betrachtet wird, sondern der gesamte komplexe Behandlungsprozess, der bei der stationären Behandlung im Krankenhaus abgebildet ist und in das ambulante Setting übertragen werden muss.